Nachts beim Backen dabei
Abenteuer Wirtschaftspraktikum
Jule ist 17 und kommt aus Flensburg. Dort muss sie vor dem Abi ein Wirtschaftspraktikum vorweisen. Dazu wollte sie in einen kleinen Betrieb, der etwas herstellt, was sie selbst gut findet. Und weil Jule Verwandte in Freiburg hat, bei denen es unvergleichlich leckeres Brot gibt, kam sie als Praktikantin zu uns und war eine Nacht in der Backstube dabei. Aber lassen wir Jule doch selbst erzählen…
Die Bäckerei Pfeifle war perfekt, denn hier konnte ich alle Abteilungen – von der kaufmännischen Verwaltung über die Produktion bis zum Verkauf – kennenlernen. Das absolute Highlight war allerdings die Nacht in der Backstube. Als ich um 4.00 Uhr ankam, war schon richtig viel los. Ich hatte eigentlich gedacht, dass alle verschlafen vor sich hinarbeiten würden und nicht viel zu sagen hätten. Wer steht denn gern so früh auf? Umso überraschter war ich, wie viel Spaß ich mit dem supernetten Bäckerteam hatte.
Die Atmosphäre in einer Backstube hatte ich mir ganz anders vorgestellt – viel stressiger. Dabei war alles ruhig und alle Abläufe genau abgestimmt. Unglaublich, welche Mengen in so einer kleinen Backstube produziert werden … Brot für eine ganze Stadt! Das funktioniert wohl nur, weil alle perfekt zusammen arbeiten wie ein Uhrwerk. Was mich erstaunte, war, dass alles noch in Handarbeit gemacht wird. Sagen kann das jeder, aber richtig vorstellen konnte ich mir das vorher nicht.
Bäckermeister Michael Schulze hat mir alles geduldig erklärt. Und auch die anderen haben mir viel gezeigt. Die sind alle richtig vernarrt in ihre Arbeit… Die Teige waren schon fertig, bevor ich kam. Die müssen ja auch lange reifen. Einer hat dann Stücke davon auf einer Miniwaage abgewogen. Der nächste hat aus den Klumpen perfekte Brote geformt. Dann kam die Oblate mit „Pfeifle“ drauf und alles in den Ofen. Raus kamen duftende Oberlindenbrote.
Ich fand alles spannend: zum Beispiel wie jedes Teigstück fürs Oberlindenweck in Mohn- oder Sesamkörner getunkt wird oder wie die Friburger Bengele einzeln gedreht werden. Ich durfte auch helfen und sollte sogar ein Brot formen. Das habe ich mich aber nicht getraut – dazu hatte ich zu viel Respekt. Frisch vom Ofen kamen die Backwaren zum Versand, und dann wurde alles rausgefahren… Brot und Weckle für ganz Freiburg. Übrigens finde ich Freiburg superschön – hier würde ich gerne studieren.
„Die Atmosphäre in einer Backstube hatte ich mir ganz anders vorgestellt – viel stressiger.“
Bla bla bla
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