Chronik

Eine Freiburger Geschichte

Backen hat bei uns Familientradition – inzwischen in der 4. Generation. Erfahren Sie, wie alles begann, und wie wir zu dem geworden sind, was wir heute sind: Freiburgs Handwerksbäckerei mit neun Filialen in der ganzen Stadt.

1906 – 1930er Jahre

Die Gründergeneration

Mit der Eröffnung einer Bäckerei in der Carl-Kistner-Straße 22 gaben Bäckermeister Franz-Josef Pfeifle und seine Frau Karoline 1906 den Startschuss für eine kleine Erfolgsgeschichte. Auch wenn es damals noch gar nicht so aussah. Angesichts Weltwirtschaftskrise, zweier Weltkriege und der darauffolgenden Hungerjahre war das Überleben der Bäckerei für die ersten beiden Gründergenerationen eine echte Herausforderung.

1940er – 1950er Jahre

Brot für Haslach

1942 übernahm Sohn Anton Pfeifle mit Frau Antonia Maria den Bäckereibetrieb. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Bäckerei bei einem Bombenangriff getroffen und ein Teil vom Bäckerhaus weggesprengt. Nichtsdestotrotz stand Bäckersfrau Maria Antonia mit leichten Verletzungen in derselben Nacht wieder in der Backstube. Schließlich war der Backofen unversehrt geblieben, und die Menschen mussten mit Brot versorgt werden. Auch wenn nicht jeder eine Lebensmittelmarke vorweisen konnte, war es natürlich eine Frage der Ehre, dass man keinen aus der Haslacher Gemeinschaft verhungern ließ.

1960er Jahre

Haslacher Wirtschaftswunder

Mit der Übernahme durch den Sohn Franz Pfeifle und seine Frau Elisabeth ging die Haslacher Bäckerei in die dritte Generation. Und mit dem Wirtschaftsaufschwung der 1960er Jahre auch steil auf Wachstumskurs. Nicht nur das Sortiment wurde erweitert. 1967 begann auch die geografische Expansion der Bäckerei.

1970er  Jahre

Im Herzen von Freiburg angekommen

Franz und Elisabeth Pfeifle planten den Aufbau von Filialen rund um das Haslacher Stammhaus. Sukzessive wurde der Radius um das Hauptgeschäft in der Carl-Kistner-Straße vergrößert. Mit Übernahme der Oberlindenbäckerei am Schwabentor im Jahr 1979 war die Bäckerei Pfeifle endlich auch im Herzen Freiburgs angekommen.

1980er Jahre

Weiter auf Wachstumskurs

Der wachsende Filialbetrieb erforderte Umstrukturierungen, um den hohen Bedarf an Backwaren produktionstechnisch und logistisch zu bewältigen. So wurden manche Produkte von Qualitäts-Lieferanten auch zugekauft. Die ausgeprägte Kompetenz für gutes Brot blieb natürlich weiterhin im Hoheitsgebiet der hauseigenen Backstube. Trotz Expansion war es eine Sache der Ehre, dass für die Herstellung der eigenen Backwaren keine Produktionsstraßen eingesetzt wurden, wie es inzwischen bei den Großbäckereien üblich geworden war.

1980er – 1990er Jahre

Freiburger Bäcker und Punkt

Für Franz und Elisabeth Pfeifle hatte das Wachstum klare Grenzen: Maximal zehn Filialen konnte die Backstube in Eigenregie bewältigen. Viel mehr sollten es nicht werden. Und: Das Freiburger Bäckerherz schlug nun einmal für die Freiburger Heimat. Über die Stadtgrenzen hinaus wollte man nicht mehr expandieren.

1997

Vierte Bäckergeneration am Start

Seit 1997 führt Wolfgang Pfeifle die Bäckerei in vierter Generation. Unter seiner Regie besann man sich wieder auf die Wurzeln der Handwerksbackerei. Der junge Pfeifle brachte neue Ideen mit und revolutionierte die Backstube zurück zu den Ursprüngen des Backens. Das Brot wurde wieder von Hand abgewogen und der Teig von Hand aufgearbeitet. Nicht die Menge, sondern allein die Güte zählte.

2000er Jahre

Weniger ist mehr

Der Antrieb von Wolfgang Pfeifle war, die Qualität der Backwaren weiter zu toppen. Das Wachstum wurde zugunsten einer Konzentration der Ressourcen deutlich begrenzt. Nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ wollte man zukünftig das beste Brot in Freiburg backen. Mit Karsten Elchlepp und Michael Schulze, die von der Qualitätsphilosophie ebenso überzeugt waren, erhielt Wolfgang Pfeifle Mitte und Ende der 2000er Jahre wichtige Mitstreiter an seiner Seite. Die konsequente Qualitäts-Strategie wurde bald schon gewürdigt: Seit 2001 erhielt die Handwerksbäckerei vom Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ immer wieder in Folge die Auszeichnung als eine der besten Bäckereien Deutschlands. Für Wolfgang Pfeifle und sein Team jedes Mal wieder eine Bestätigung, dass die Philosophie der Freiburger Bäckerei überzeugt.

2010

Innovatives Bäckerhandwerk

2010 erfolgte ein weiterer Qualitätssprung. Die Produktionsabläufe wurden modernisiert und zugunsten traditionell wertvoller Backverfahren kreativ weiterentwickelt. Die Verbindung traditioneller Backverfahren mit moderner Technik führte zur Umstellung auf innovative Steinöfen, um Konsistenz, Geschmackserlebnis und Frischhaltung des Brotes zu verbessern. Erstmals wurden auch wieder Brötchen auf Stein gebacken: zunächst unter dem Namen „Steinofenbrötchen“ – heute mit dem Freiburger Namen „Bächleweck“. Ein Jahr später wurde mit einer veredelten Rezeptur ein neues, besonders knuspriges Weckle entwickelt und unter dem Namen „Knacki“ eingeführt.  In Anlehnung an das legendäre Oberlindenbrot trägt die Weizen-Spezialität heute den Namen „Oberlindenweck“.

2013

„Freiburger Stadtgespräch“

Nach über 100 Jahren Freiburger Bäckertradition wurde es Zeit, endlich auch in der Kommunikation neue Wege zu beschreiten, ohne die eigenen Wurzeln zu verlassen. Mit einem neuen Markenauftritt wurde die Handwerksbäckerei 2013 nicht nur in Sachen „bestes Brot“ zum „Freiburger Stadtgespräch“. Im Juni 2014 erschien das erste „Freiburger Backpfeifle“, in dem wir halbjährlich über neueste Entwicklungen, praktische Tipps und tolle Rezepte rund ums Brot informieren.

2015

Vom „Meisterstück“ zum „Handwerksunternehmen des Jahres“

Nach mehrjähriger Entwicklungszeit verließ im Juni ein Meisterstück die Haslacher Backstube: der „Friburger Michel“, der seitdem Brot-Liebhaber in ganz Freiburg glücklich macht. Nächste Highlights waren das Oberlindenbaguette und im Advent der erste Panettone nach Freiburger Art. Im Sommer eröffnete eine große Filiale in der Schiffstraße – direkt gegenüber der Schwarzwald-City. Weiterer Höhepunkt war die Teilnahme an Johann Lafers ZDF-Show „Deutschlands bester Bäcker“ und als krönender Jahresabschluss die Auszeichnung als „Handwerksunternehmen des Jahres“. Für alle eine Bestätigung, dass der Qualitätskurs auch bei regionalen Multiplikatoren wie der Handwerkskammer Resonanz findet.

2016

Im Jubiläumsjahr immer wieder ausgezeichnet

Das 110-jährige Jubiläumsjahr durfte die Handwerksbäckerei mit einer doppelten Auszeichnung feiern: Beim Jobmotor 2015 der Badischen Zeitung und der Handwerkskammern in Südbaden wurde Pfeifle in der Kategorie „Mitarbeiter finden und binden“ der erste Preis verliehen – eine Anerkennung, dafür, dass das Familienunternehmen mit dem Markenversprechen „Mein Bäcker in Freiburg“ erstmals auch in der Mitarbeiterkommunikation und Personalsuche innovative Wege gegangen ist. Mit besonderem Stolz erfüllte das gesamte Team die Auszeichnung als „Finalist des Jahres 2016“ beim großen Preis des Mittelstandes. Damit hatte es der regionale Handwerksbetrieb auf Anhieb zu einer der begehrtesten Wirtschaftsauszeichnungen Deutschlands geschafft.

2018

Erste Nacht des Backens und neue Genießerprodukte

Bei einem kurzweiligen After-Work-Event – der ersten Pfeifle Nacht des Backens – durften unsere Kunden einen exklusiven Blick in die Backstube werfen und sich von  dem enormen Aufwand überzeugen, den das Bäckerteam für die handwerklichen Backwaren betreibt. Pünktlich zur Grill-Saison gab es dann mit Einführung der Friburgasse eine neue Brot-Spezialität mit Olivenöl und provenzalischen Kräutern. Und Liebhaber von Feingebäck freuten sich im Herbst über Pfeifles neue Süßen: die zimtig-delikate Kanelbulle als Inspiration aus Skandinavien, das cremige Pudding-Croissant und die feine Nussschnecke.